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Interview mit Thomas Grimm, Geschäftsführer Deutschland der Cartonplast Group GmbH


Kreislaufwirtschaft und Innovation


Nachhaltigkeit, Effizienz und innovative Technologien – die Cartonplast Group setzt neue Maßstäbe in der Welt der wiederverwendbaren Transportverpackungen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Thomas Grimm, Geschäftsführer Deutschland, erklärte im Gespräch, wie das Unternehmen mithilfe moderner Ansätze wie Artificial Vision und papierlosen Prozessen die Wertschöpfungskette optimiert, neue Märkte erschließt und gleichzeitig eine nachhaltige Zukunft für die Verpackungsbranche gestaltet.


Die 1986 in Deutschland gegründete Cartonplast Group ist der führende Anbieter für wiederverwendbare Transportverpackungen in der Lebensmittel- und Getränkeindustrie. Im Gegensatz zu klassischen Produktionsunternehmen konzentriert sich Cartonplast auf die Optimierung der Supply Chain und nicht auf die Produktion. „Unser Fokus liegt auf dem Management der gesamten Wertschöpfungskette – von der Reinigung der Zwischenlagen bis zur Rückführung in den Kreislauf“, erklärt Thomas Grimm. Kunststoffzwischenlagen werden in firmeneigenen Servicecentren mit modernen Waschlinien gereinigt und anschließend auf Paletten an Glashütten versandt. Von dort gelangen sie zu Abfüllern, die die Zwischenlagen nutzen, bevor diese wieder abgeholt, zurückgeführt und erneut in den Kreislauf integriert werden. Sollte eine Zwischenlage defekt sein, wird sie granuliert und für die Herstellung neuer Zwischenlagen verwendet. Auf diese Weise stellt das Unternehmen sicher, dass kein Abfall entsteht und gleichzeitig höchste Effizienz gewährleistet wird. Das Produktportfolio umfasst Kunststoffzwischenlagen als zentralen Bestandteil, die für Stabilität und Sicherheit in der Glasindustrie sorgen. Zusätzlich bietet Cartonplast Standard-Kunststoffpaletten für verschiedene Anwendungsbereiche sowie speziell entwickelte Kunststoffpaletten für den spanischen und portugiesischen Markt, bekannt als ‘Kunststoffpaletten Iberia’. Diese Produkte ermöglichen den Kunden, nachhaltige und wiederverwendbare Lösungen in ihre Lieferketten zu integrieren, was vor allem bei Glashütten auf großes Interesse stößt.


Nachhaltigkeit und digitale Transformation


Nachhaltigkeit ist bei Cartonplast nicht nur ein Konzept, sondern gelebte Praxis. Unterstützt durch ISO 14001-Zertifizierungen, Photovoltaikanlagen und Elektromobilität zeigt das Unternehmen sein Engagement für eine umweltfreundliche Zukunft. Die firmeneigene Waschstation ist dabei ein zentraler Bestandteil, da sie die Kunststoffzwischenlagen gründlich reinigt und für die nächste Nutzung vorbereitet. Die Kunden schätzen diesen Ansatz besonders, da gesetzliche Vorgaben wie Recyclingquoten immer stärker an Bedeutung gewinnen. Auch die digitale Transformation ist ein treibender Faktor für Cartonplast. Das Unternehmen setzt auf maßgeschneiderte Softwarelösungen, die von eigenen Programmierern entwickelt werden, um papierlose Prozesse zu fördern und eine nahtlose Integration in die Produktion zu ermöglichen. Die Scanner-Anbindung und das Dokumentenmanagementsystem optimieren die internen Abläufe, während extern Daten gesammelt, ausgewertet und den Kunden zur Verfügung gestellt werden. Diese Daten erleichtern es, bessere Vorhersagen zu treffen und Lieferketten zu optimieren. „Unsere Paletten sind mit RFID-Chips ausgestattet, die eine lückenlose Rückverfolgung ermöglichen“, erklärt Thomas Grimm. Zusätzlich entwickelt Cartonplast innovative Systeme wie Artificial Vision, bei denen Kameras die Qualität der Zwischenlagen prüfen, um Defekte oder Verschmutzungen automatisch zu erkennen.


Flache Hierarchien, offene Unternehmenskultur


Mit weltweit 750 Mitarbeitenden, davon 150 in Deutschland, legt Cartonplast großen Wert auf flache Hierarchien und eine offene Unternehmenskultur. „Bei uns kann man wirklich etwas bewegen. Das Team und das kollegiale Vorankommen machen den Unterschied“, betont Alena Alamouti, Marketingverantwortliche für Cartonplast. Die Nähe zu den Mitarbeitenden und der persönliche Umgang sind wichtige Faktoren, die die Arbeitsatmosphäre prägen. Trotz des Fachkräftemangels gelingt es Cartonplast, qualifizierte Mitarbeitende zu gewinnen, unter anderem durch Benefits wie Jobräder und eine transparente Kommunikation. Diese Unternehmenskultur sorgt für eine hohe Bindung, was sich auch in sozialen Projekten widerspiegelt, wie beispielsweise einem regionalen Engagement für benachteiligte Kinder. Dadurch wird die lokale Verantwortung des Unternehmens besonders hervorgehoben.

 

Ehrgeizige Ziele


Für die kommenden Jahre hat sich Cartonplast ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2025 plant das Unternehmen ein moderates Wachstum, das nicht nur im Kerngeschäft mit Glashütten, sondern auch durch die Erschließung neuer Märkte erreicht werden soll. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Getränkedosenmarkt, der in England bereits erfolgreich etabliert ist. Darüber hinaus sollen andere Produkte wie Trays, die für Shampoos und Konsumgüter geeignet sind, das Portfolio erweitern und neue Kunden ansprechen. Ein weiterer zentraler Punkt bleibt die Effizienzsteigerung, sowohl intern als auch extern. Thomas Grimm erklärt: „Wir wollen unsere Prozesse weiter optimieren, um unsere Position als Marktführer zu stärken und unseren Kunden innovative Lösungen zu bieten.“ Mit einem einzigartigen Service, fortschrittlicher Technologie und einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit sieht sich Cartonplast bestens aufgestellt, um auch in Zukunft eine führende Rolle in der Branche zu spielen. Das Unternehmen bleibt dabei seiner Vision treu, nachhaltige Lösungen zu schaffen, die sowohl Kunden als auch der Umwelt zugutekommen.



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